Hier erfahren Sie alles Wissenswerte und wie Sie Kapitän Ihres eigenen Hausbootes werden. Leinen los!
Stellen Sie sich vor: Ein Schwanenpaar gleitet majestätisch an Ihrem Bett vorbei. Der Frühnebel kriecht über die Wasseroberfläche und die Wellen plätschern sanft gegen das Boot.
Wer so in den Tag startet, macht Urlaub auf einem Hausboot oder ist Besitzer eines solchen.Die Nachfrage nach Hausbooten ist groß. Immer mehr Deutsche fragen sich, wie dieser Traum zu realisieren ist. Allerdings sind einige Untiefen zu umschiffen, bevor man ein Hausboot kauft.
Wir lotsen Sie sicher durch das Angebotswildwasser und hin zu einem idyllischen Anlegeplatz.
Soll das Hausboot dem vollwertigen Wohnen dienen oder als Wochenendhaus?
Wer mit seinem Hausboot reisen möchte, muss die Anlegeplätze auf der Route kennen und sich vorher nach freien Kapazitäten erkundigen.
Außerdem ist es wichtig, sich mit dem Seegang auseinanderzusetzen. Denn die Herausforderungen, die jedes Gebiet stellt, sind sehr unterschiedlich: In und rund um Berlin kann man entspannt schippern.
Wer in Düsseldorf auf Deutschlands meist befahrene Wassertrasse rausfährt, ist mit 7 km/h Strömung und über 1 Meter Wellen konfrontiert. Das ist eine viel größere Herausforderung, die ganz andere Fähigkeiten von Skipper und Hausboot verlangt.
Bedeutung hat das Revier auch für die möglichen Maße des Hausbootes. Mit einer Breite von mehr als 5 Metern passt man nicht durch die Schleusen im Berliner Umland.
Die Entscheidung für oder gegen ein Leben auf dem Wasser zieht viele Konsequenzen nach sich und sollte daher erst nach intensiver Recherche – und möglichst einer längeren Testphase – getroffen werden.
Die Grundvoraussetzung, um überhaupt einen Liegeplatz und Anlegeplatz in den gängigen Marinas zu bekommen, ist wie gesagt die Sportboot-Zertifizierung, wenn Sie ein Hausboot kaufen wollen.
Ein Recht auf einen Platz lässt sich daraus aber nicht ableiten. Kein Hafen ist verpflichtet, ein Boot aufzunehmen. Oft spielt der Typ des Hausbootes eine große Rolle. Je hochwertiger euer Hausboot als professionelles Sportboot konzipiert ist, umso besser stehen auch die Chancen auf einen Platz im Hafen.
Wer ein schwimmendes Haus oder ein Hausboot kaufen möchte, sollte sich also der Tücken im Ergattern eines Liegeplatzes bewusst sein. Aber keine Angst! Was in Holland längst Normalität ist, wird durch die stetig steigende Nachfrage auch in Deutschland in immer mehr Städten und Regionen möglich: es werden immer mehr Liegeplätze – auch in und um Großstädte herum freigegeben.
Vorreiter mit immer mehr Liegeplätzen sind:
Wer ein Hausboot kaufen möchte, ist ab 100.000 Euro dabei. Je nach Ausstattung und Modell, bewegt sich der Neupreis aber auch leicht Richtung 300.000 Euro. Nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
Kredite für Leute, die ein Hausboot kaufen wollen, geben die Banken allerdings schwerer, da es sich um bewegliche Wirtschaftsgüter handelt, deren Werterhalt stärker von der Witterung beeinträchtigt ist. Die Wertentwicklung ist für Banken schwieriger einzuschätzen und den Kredit absichernden Grundbucheintrag, gibt es nicht. Angebote für Kredite zur freien Verfügung erhalten Sie hier.
Bei Banken, die auf die Finanzierung von Schiffen und Booten spezialisiert sind, hat man höhere Erfolgschancen auf einen Kredit. Grundsätzlich werden Hausboote als Freizeitobjekte schlechter bewertet als Gewerbeobjekte und die Verwertung spielt eine ebenso große Rolle wie der Wertverfall, der sehr unterschiedlich sein.
Passend dazu informiert der Artikel “Finanzierung von Hausbooten” detaillierter über die Finanzierung.
Über den Daumen gepeilt kann man nach dem Kauf eines neuen, etwa 15-Meter-Bootes, mit 750 Euro an monatlichen Kosten für Liegeplatz, kleinere Reparaturen, Strom, Trinkwasserversorgung und Versicherung rechnen.
Gebrauchte und daher ältere Boote haben einen noch höheren Instandhaltungsfaktor – auch das muss bedacht werden. Ebenso gilt natürlich: je größer das Boot, desto höher die laufenden Kosten. Auch die Liegeplatzgebühren können sich stark unterscheiden und bewegen sich je nach Region zwischen 2.000 und 8.000 Euro im Jahr. Diese Daumenrechnung ist daher nur als grober Mittelwert zu verstehen.
Ein Rechenbeispiel: In Hamburg kostet ein Liegeplatz für ein Floating Home mit 115 Quadratmetern rund 1000 Euro im Jahr. Haftpflichtversicherung, mit integrierter Innenversicherung und eine Flusskaskoversicherung sind empfehlenswert, da durch Treibgut oder ein anderes Boot schnell ein erheblicher Schaden entstehen kann.
Die Kosten hierfür betragen im Jahr zwischen: 1000 – 2000 Euro. Stromkosten sind vergleichbar mit denen eines festen Hauses an Land, wenn das schwimmende Schiff konservativ erschlossen ist. Photovoltaik- oder Wasseraufbereitungsanlagen können das schwimmende Haus autark machen.
Nicht zu unterschätzen sind auch die Erschließungskosten. Da können leicht noch einmal 40.000 Euro fällig werden – je nach Länge der Ver- und Entsorgungsleitungen und abhängig davon, ob sich mehrere Lieger die Versorgung teilen können.
Top-Lage voraus! Eine alte Maklerweisheit besagt, dass der Wert einer Immobilie sich vor allem an der Lage bemisst. Das gilt auch oder sogar besonders für die Lage auf dem Wasser.
Die idyllischen Liegeplätze oder zentralen Lagen sind begehrt und können den Wert steigern. Meist werden diese Plätze aber „nur“ verpachtet. Das kann den Wiederverkaufspreis von Hausbooten stark beeinflussen.
Wer mit seinem Hausboot auch Geld verdienen will, braucht vor allem ein gutes Businesskonzept. Hier kann man an vielen Stellen Steuern sparen.
Durch professionelle Vermietung als Ferienanlage oder Eventlocation kann ein Hausboot zu einem echten Steuersparmodell werden.
Abschreiben lässt es sich als mobiles Wirtschaftsgut und die Zinsen der aufgenommenen Anschaffungssumme können ebenfalls steuerlich geltend machen. Weitere Sparvorteile beim Hausbootkauf ergeben sich dadurch, dass keine Notar- noch Gerichtsgebühren anfallen. Auch müssen keine Grunderwerbssteuer und Anwaltskosten gezahlt werden. Mehr zu Rechtlichem.
Wer kein Hausboot kauft, sondern mietet, hat mit anderen Kosten zu kalkulieren: ein komplett ausgestattetes Hausbootes liegt zwischen 100 bis 400 Euro pro Nacht.
Hinzu kommt eine Liegeplatzmiete ab 20 Euro die Nacht, wenn ihr umherschippert.
Ein Hausboot darf nicht offizieller Wohnsitz sein, denkt man. Das ist allerdings ein gängiger Mythos.
Tatsächlich ist der Umzug aufs Boot schon seit Jahren durchaus möglich. Und seit dem 1. November 2015 kann in Deutschland auch ganz regulär ein Boot als Wohnsitz angemeldet werden.
Als Meldeadresse gilt dann der Heimathafen. Die Post für Sie kommt aber nicht direkt auf dem Hausboot an, sondern wird meistens direkt in die Marina gesandt und von dort auf die Boote verteilt.
Auf dem Boot kann mehr passieren, als an Land. Daher ist es ratsam die ein oder andere Versicherung mehr abzuschließen, als vielleicht ein „normaler“ Hauseigentümer.
So minimiert man das Risiko, maximiert aber natürlich auch die laufenden Kosten. Trotzdem empfehlen wir folgende Versicherungen: